Zusammenfügen der Wohnkammer und der Weich- körperrekonstruktion

Der Kopf wurde mit selbstschneidende Holzschrauben in der Wohnkammer fixiert, damit er sich beim Auf- schäumen des Polyurethanschaumes nicht verdrehen konnte. Als Vorteilhaft erwies sich Polyuretanschaum, welcher vor dem Aushärten eine hohe Viskosität auf- weist. So kann dieser weiter in die ausgehöhlten Rekonstruktionsteile eindringen.

Die rauen Innenseiten der beiden Modellteile verankern sich im Polyurethan- schaum, dadurch bietet sich eine besonters gute Haftung. Der nachgearbeiteten Übergang von Wohnkammerwand und Kopf wurde wiederum mit einer Lage Glasfasermatte überzogen.

Ergänzung der Augen

Für die Größenberechnung der Augen wurden ver- schiedene Nautiloidenzeichnungen und Fotos ausge- messen. Die so erhaltenen Messdaten wurden auf die Größe des Erarbeiteten Ammonitenmodells umge- rechnet Es wurde beschlossen, dass nur ein Auge montiert werden sollte, da das zweite zur Wand zei- gen würde.

Das Auge wurde in der Glasbläserei der Universität angefertigt, da passende Augen in dieser Größe nicht zu erwerben waren. Für die Kolloration des Auges kam Fenstermalfarbe zum Einsatz, welche auf die Innenseite des Auges aufgetragen wurde. In Anlehnung an das Auge eines Nautiloiden wurde das Auge mit einem Hautwulst umgeben. Dieser wurde aus mit Kunstharz getränkter Glasfasermatte dargestellt. Das Auge wurde ausgerichtet und mit Autospachtel befestigt.

Nachbildung der Schleimfäden und die Montage von Aptychus und Trichter

Um die Schleimfäden nachzubilden wurde aus Fenstersilikon eine dünne, ungleichmäßige Matte erstellt, welche nach dem Aushärten zugeschnitten wurde.
Der Aptychus wurde aus einem PU-Schaumrest geschnitzt, wobei dieser nur die Formvorlage lieferte, denn der Aptych sollte sehr dünn sein. Deshalb wurde er einseitig mit Kunstharz eingestrichen und im Anschluss komplett entfernt. Der Trichter hingegen wurde aus Styrodur® geschnitzt, da dieses Material sich später leicht mit Aceton herauslösen ließ. Beides wurde mit Polyesterharz und Glasfasermatten angebracht, der Trichter wurde als schlanke Röhre unterhalb vom Aptychus montiert.

Kolloration

Es gibt keine direkten, noch lebenden Verwandten der Ammoniten. Deshalb wurde bei der Wohnkammer und dem Weichkörper auf eine Farbgebung, die dem Besucher eine Verwandtschaft zu einem rezenten Tier suggerieren würde, verzichtet.
Für die Kolloration wurde Acrylfarbe verwendet. Der Farbton für die Wohn- kammer war Perlweiß.

Der Weichkörper des Ammonitentieres wurde in einem neutralen Grauton gehalten. Hierzu wurde ein Teil der Basisfarbe mit schwarzer Acryl-Abtönfarbe gemischt. Durch die Zugabe einer geringen Menge roter Acryl-Abtönfarbe erhielt man einen weicheren Grauton. Die Innenseite der Fangarme wurde etwas dunkler gestaltet, damit deutlich zu erkennen ist, wo der Fangrillenbereich anfängt.

Für die Farbvorlage des Aptychus und Anaptychus dienten Bilder der Apty- chenapparate von Nautiloideen. Beide wurden weiß grundiert und mit Schellack überstrichen. Dadurch erhielten sie eine Färbung, die den Aptychenapparaten von Nautiloiden ähnelt.